Dann kam er mit einem abenteuerlichen Vorschlag: Er kenne ein paar Läden in der 31. Straße, die mit gebrauchten Schuhen handelten. Möglicherweise habe der Dieb seine Beute dort angeboten. Das kam mir nun so absurd vor, dass ich es ablehnte, überhaupt darüber nachzudenken. Als jedoch auch meine Sekretärin mich bedrängte, dem Mann eine Chance zu geben, stimmte ich zu. Ich fragte noch spöttisch, was das denn für ein Quatsch sei. Aber ich wolle meinen guten Willen demonstrieren und daher würde ich auf den Vorschlag eingehen. Man besorgte mir also ein Paar Gummilatschen (viel zu klein für meine Riesenfüße) und auf ging’s zur nahen 30. Straße: Der Chinese, meine Sekretärin und ich auf meinen Flipflops. An unserem Ziel fanden wir auch tatsächlich drei indische Läden nahe der Anawrahta Street, die gebrauchte Schuhe im Angebot hatten. Meine Sekretärin ging also zum Inhaber des ersten Ladens und trug ihm mein Anliegen vor: Der Ausländer bräuchte ein paar schwarze Halbschuhe in seiner Größe. Der Händler zuckte bedauernd mit den Schultern und wir gingen zum Nachbarn. Der hatte zwar ein Paar schwarze Halbschuhe im Angebot, aber leider nicht meine Größe. Dem Chinesen wurde es sichtlich unbehaglich. Also letzter Versuch! Und siehe da – wir hatten Glück. „This is your lucky day!“ sagte der Händler (Laden siehe Foto!) und zog einen Schuhkarton aus dem Regal.