Stilikone Nr. 2 ist das hellblaue PVC-Rohr, das vermutlich aus China importiert wird. Ich kenne diese Rohre aus meiner Karriere im Sanitärgewerbe, z. B. für Abflussrohre. Die waren aber immer grau, denn so schön sind sie ja auch nicht, dass sie unbedingt auffallen müssten. Aber vielleicht ist man in China stolz darauf? Sie werden vor allem für Wasserleitungen (sowohl Zufluss als auch Abfluss) verwendet. Was hierzulande kein Problem ist, da der Wasserdruck in Myanmar relativ niedrig ist und die meisten Leitungen nach dem Gefälleprinzip funktionieren. In Deutschland würden die Dinger aufgrund des Wasserdrucks an den Klebestellen auseinander fliegen. Für den Betrieb von Waschmaschinen usw. muss man hier eine Pumpe einbauen.
Darüber hinaus können sie in vielfältiger Weise verwendet werden. Im Gefolge der Corona-Krise finden sie z. B. oft Verwendung als Abschirmung. Man geht mit seiner Frau, mit der man Tag und Nacht zusammenlebt, zu einem romantischen Dinner in ein Restaurant. Dort wird dann der ‚Screen‘ aus PVC-Rohr und Cellophanfolie in die Mitte des Tisches gestellt. Darüber hinaus bietet PVC-Rohr ungeahnte Möglichkeiten: als Tischgestell, als Wäschetrockner, als Bilderrahmen – um nur drei zu nennen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ich habe sogar schon gesehen, dass die Dinger als Pfeiler für den Bau von Hütten eingesetzt werden. Vermutlich billiger als Bambus! Und haltbarer.
Die für mich schönste Verwendung hat ein Hindu-Tempel in Pyin Oo Lwin gefunden. Die ganze Gartendekoration wurde aus diesem Material zusammengebastelt. Unglaublich und schön zugleich. Auch alte Autoreifen fanden dort Verwendung als Blumenkästen.