Der Chin State ist flächenmäßig etwas größer als NRW und hat knapp 500.000 Einwohner = nicht einmal so viele wie Hannover, d.h. 14 Einwohner verlaufen sich auf einem qkm. Das sind weniger, als man nach 20 Uhr in der Wilhelmshavener Fußgängerzone trifft. Und wer die Einsamkeit der abendlichen W’havener Fußgängerzone kennt, weiß wovon ich spreche… Die Landschaft ist faszinierend, ebenso die Straßen. An den Hauptverbindungen sind Bagger, Walzen und Schaufellader stationiert, die die allgegenwärtigen Erdrutsche routiniert und effizient beseitigen. Habe mir nicht vorstellen können, dass so etwas hierzulande möglich ist. Hut ab! Das Wetter war gut, etwa so wie im deutschen Sommer, nachts aber richtig kalt! Heiße Duschen eher unbekannt… Tiere haben wir keine gesehen, abgesehen von einem toten Reh, das ein Jäger auf der Schulter trug. Wir haben erstaunlich viele Jäger mit altertümlichen Flinten getroffen – vielleicht ist das der Grund. Die Abgeschiedenheit und Unzugänglichkeit des Chin State lässt eher erwarten, dass einem Tiger über den Weg laufen…
Die Hauptstadt Hakha hat ca. 25.000 Einwohner und es gibt sogar ein Parlament dort. Die sprachlich extrem zersplitterten Chin sind überwiegend Christen, die unzähligen Sekten angehören. Das hat dazu geführt, dass sie meist gut Englisch sprechen (Misssionare!); außerdem können sie oft gut singen.