Nelles Guide Myanmar

Das Buch schrieb ich zusammen mit Helmut Köllner, erschienen im Nelles Verlag, München, 1996

1993 leitete ich meine erste Studienreise durch Myanmar für die Firma Klingenstein Reisen, München. Damals lernte ich Helmut Köllner kennen, der schon länger dort tätig war. Im Laufe der Zeit freundeten wir uns an, nicht zuletzt, weil uns die Liebe zu Myanmar verband. Als Klingenstein Konkurs ging, wurden das Geschäft (samt Reiseleitern) von Studiosus-Reisen München übernommen, für die wir beide als Reiseleiter tätig waren. Helmut hatte eine Anfrage vom Nelles Verlag bekommen, ob er nicht einen Reiseführer über Myanmar schreiben wollte. Er sagte zu und begann mit der Arbeit. Nach einiger Zeit merkte er, dass es schwierig war, bestimmte Informationen zu bekommen. Auch die Umschrift burmesischer Worte bereitete ihm Probleme. So rief er mich eines Tages an und fragte, ob ich ihm bei der Arbeit helfen könne. Gegen angemessene Bezahlung, versteht sich. Ich willigte ein und 1996 war das kleine Meisterwerk fertig. Sehr hoch rechne ich ihm an, dass er mich als Mitverfasser angegeben hat. Obwohl ich eine ganze Menge beigetragen habe – aber das hätte nicht jeder Autor getan.

Das Buch erschien 1996 in fünf verschiedenen Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Holländisch und Italienisch. Leider wurden nur die deutsche und die französische Fassung fortgesetzt. Von denen inzwischen etliche Auflagen herausgegeben wurden, die immer wieder auf den neuesten Stand gebracht wurden. Wir sind beide vom Fach, Helmut Indologe, ich Myanmar-Spezialist. Jedes Mal, wenn uns Reiseleiter-Kollegen sagen: „Das ist der einzige Myanmar-Reiseführer, den man wirklich braucht! Kein überflüssiges Wort!“ freuen wir uns. Die Beschränkung auf das Wesentliche liegt nicht zuletzt daran, dass wir klare Vorgaben von Seiten des Verlages haben, der eine bestimmte Seitenzahl nicht überschreiten will. Da lernt man zu fokussieren. Leider finde ich den Reiseführer in den üblichen Empfehlungslisten über Myanmar-Reiseführer nicht mehr. Veraltet, höre ich. Oder: Da fehlen Infos über Teashops und Busse! Es war niemals unser Ehrgeiz, den dicksten Myanmar-Reiseführer aller Zeiten zu schreiben. Das überlassen wir gern anderen, die sich mit Teashops und Busverbindungen besser auskennen als wir. Unser Reiseführer wendet sich an kulturell interessierte Leser. Und in dieser Hinsicht ist er immer noch ein wertvoller Begleiter für Myanmar-Reisende, denn wir sind dem Fluch der Aktualisierung nur in sehr begrenztem Umfang unterworfen.