Das burmesische Wort für Tee ist lahpe‘. Manch einer glaubt ja, dass dieses Getränk in ganz Asien Chai oder so ähnlich heißt! Weit gefehlt! Oder Teh, wie in Indonesien oder Japan. Doch warum denn einfach wenn’s auch kompliziert geht? In Myanmar wird viel Camellia sinensis (so der botanische Name) angebaut, denn der Bedarf ist groß. Und wenn es ein burmesisches Nationalgetränk gibt, dann lahpe‘! Jedoch ist Vorsicht geboten: Man wird auf der Welt schwerlich eine miserablere Plörre finden als die in burmesischen Teashops ausgeschenkte. Völlig übersüßt, zehnmal aufgekocht, mit Milch verpanscht. Den Teekenner graust es! Im Rangoon Tea House werden über 40 Sorten angeboten. Alle schmecken beschissen! Da der Tee vielen noch nicht süß genug ist, geben viele Teashops erst mal einen Bodensatz von gezuckerter Kondensmilch ins Glas. Dann gut umrühren! Besser ist der grüne Tee, den es in allen Teashops kostenlos dazugibt. Leider kann man den nicht bestellen, weil er gratis ist. Er ist unter verschiedenen Namen bekannt. Aber nie als lahpe‘. Sondern als je nwe (heißes Wasser) oder je nwe kyan (rohes heißes Wasser). Wenn man also einen grünen Tee trinken will, bestellt man sich einen Coffee Mix oder etwas Ähnliches – und lässt den dann stehen. Beim Kaffee ist es nicht viel besser: Am beliebtesten ist besagter Coffee Mix, ein Gemisch aus viel Zucker, wenig schlechtem Kaffee und ‚non dairy creamer‘. Allerdings gibt es auch sehr guten Kaffee in Myanmar, z. B. in meiner Wahlheimat Maymyo. Der ist jedoch nicht so beliebt …