Ma. lou‘, ma. shou‘, ma.pjou‘!

bedeutet: Arbeite nicht! Engagiere dich nicht! Lass dich nicht feuern! und ist das Motto aller Regierungsangestellten im Lande. Aber auch an anderen Arbeitsplätzen nicht unbekannt. Wer mit burmesischen Behörden zu tun hat, weiß, was ich meine. Die Gründe dafür sind zum einen natürlich Faulheit, was angesichts der schlechten Bezahlung der Staatsdiener nicht erstaunlich ist. Ein anderer Grund ist die Angst, den Unwillen seiner Vorgesetzten zu erregen. Wer nichts tut, kann auch keine Fehler machen, für die er zur Rechenschaft gezogen werden kann. So die allgemeine Überzeugung. Denn Fehler werden bestraft. Manchmal sogar mit dem Leben, wie Myinbyushin, der Herrn der weißen Pferde, erfahren musste. Dieser legendäre Reiter hatte den Auftrag, dem König eine wichtige Nachricht überbringen. Aber schaffte es nicht vor Anbruch der Dunkelheit in die Stadt. Er irrte eine Weile durch den Wald und dann legte er sich schlafen. Am Morgen wurde er von Soldaten unsanft geweckt: Er hatte sein Nachtlager unwissentlich nahe der Stadtmauer aufgeschlagen! Man führte ihn zum König, der seine sofortige Hinrichtung befahl. Heute wird er als Schutznat des Dorfes verehrt. Auch Leute, die dem König schlechte Nachrichten brachten, mussten um ihr Leben fürchten. Aufgrund dieser Tatsachen delegieren Burmesen sehr gern Verantwortung. Jemand bekommt einen Auftrag und gibt ihn weiter. Was der Nächste auch tut. Den Letzten beißen im Falle eines Falles die Hunde. Den Delegierenden geht es hauptsächlich darum, zu beweisen, dass sie keinerlei Verschulden trifft. Das ist ungemein wichtig! Ich habe jedoch am eigenen Leib erfahren, dass die Burmesen sehr wohl in der Lage sind, selbstständige Entscheidungen zu treffen. Und zwar dann, wenn es darum geht, Schaden anzurichten! Dabei entwickeln sie oft eine erstaunliche Kreativität und Eigeninitiative. Das verstehe wer will. 

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