Wenn wir uns die sog. planetary posts (burm.: gyodaing) anschauen, die um jeden Stupa herum platziert sind, haben wir es wissenschaftlich betrachtet nicht ausschließlich mit Planeten zu tun! Einleitend sei erst einmal gesagt, dass die burmesische Astronomie/Astrologie auf alten indischen Erkenntnissen basiert. Die Inder hatten damals nur eine beschränkte Kenntnis der Astronomie. So waren ihnen lediglich die 5 (fünf) mit dem bloßen Auge erkennbaren Planeten bekannt: Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Die jenseits des Saturn gelegenen Planeten (Uranus, Neptun und Pluto) kannten sie nicht: Der Uranus wurde erst 1781 A.D. entdeckt, die anderen noch später. Die Erde, der Planet, auf dem wir Menschen leben, wurde von den Indern nicht als solcher betrachtet, sondern galt ihnen als Mittelpunkt des Universums, um den sich scheinbar alles drehte (sog. geozentrisches Weltbild). Somit sind also nur fünf der an den gyodaing verehrten acht Himmelskörper echte Planeten, die restlichen drei sind: der Mond (Trabant der Erde), die Sonne und der ‚finstere Planet‘ Rahu, auf den ich später eingehe.