Ich selbst teilte Weizsäckers Bewunderung für das Land. Und nicht nur heimlich! Lange Zeit sah ich ausschließlich seine positiven Seiten. Da es – zumal nach dem Aufstand von 1988 – überall heruntergemacht wurde, geriet ich unversehens in die Rolle des Advocatus Diaboli. Als solcher schien ich vor allem die Regierung gegen Angriffe von (überwiegend ausländischen) Regimegegnern in Schutz zu nehmen. Das führte dann so weit, dass ein Student der Humboldt-Universität (ex DDR-Bürger) sich zu der Behauptung verstieg, dass ‚allgemein bekannt sein, dass Axel Bruns ein Agent der SLORC-Regierung ist, der einen burmesischen Reisepass besitzt!’… Dazu muss ich sagen, dass diese Aussage jeder Realität widerspricht. Obwohl ich gern einen burmesischen Reisepass gehabt hätte. Der wäre mir sicher von Nutzen gewesen. Und hätte mir ’ne Menge Geld gespart …
Um es kurz zu fassen: Ich glaube, dass die Burmesen sehr wohl in der Lage sind, ihre eigenen Probleme zu lösen, und nicht der Hilfe selbst ernannter ausländischer Gutmenschen bedürfen. Das haben sie in ihrer tausendjährigen Geschichte hinreichend bewiesen. Punkt!