Etwas Statistik

Ja, ja, ich weiß schon, was jetzt kommt: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Und wer glaubt schon einer burmesischen Behörde? Ist doch alles manipuliert! Mag ja sein. Aber wer hat einen besseren Vorschlag?  

Exporte und Importe

Frage:              Wo finden wir Informationen über Exporte?

Antwort:         Unter ‚Foreign Trade‘, das ist Kapitel: X (römische Zahl ZEHN!), Punkt 10.03: ‚Export of principal commodities‘: Seite 192!

Vergleichen wir einmal die Exportstatistik einiger wichtiger Ausfuhrgüter der letzten 20 Jahre miteinander (Wert in Millionen Kyat): Zuerst können wir feststellen, dass die Exporte in diesem Zeitraum um das Fünffache gewachsen sind: von 3,2 auf 17 Mrd Kyat! Ein beachtlicher Anstieg! Weiterhin sehen wir, dass sich die Gewichtung der einzelnen Exportgüter stark verändert hat:

Tabelle 1: Exporte Myanmars (Anteile in Prozent)

Produkt

Jahr

Reis

Hülsenfrüchte

Holz

Meeresfrüchte

Edelmetalle und -steine

Textilien

Gas

1981

42

5

24

3

3

0

0

2001

2

13

6

7

3

30

9

2002

4

11

11

5

1

17

25

2006

1

9

13

5.5

6.5

7

32

2015

1.3

3.7

0.3

1.3

5.6

8

30

Wie interpretieren wir jetzt diese Werte? Der 1981 deutlich dominierende Reis ist später nur noch ein unbedeutender Posten! Auch der Anteil von Holz ist stark gesunken. Die größten Erlöse in den Jahren ab 2001 erzielte Myanmar auf Sektoren, die 1981 noch gar nichts zu den Exporteinnahmen beitrugen: Textilien und Erdgas! Bemerkenswert ist der Anstieg der sonstigen Exporte mit über 45 % (2015)! 1981 betrug er nur 25 %. Das deutet auf eine stärkere Diversifizierung der Exporte hin. 

Tabelle 2: Empfängerländer burmesischer Exporte (Anteile in Prozent)

Land

Jahr

VRChina

Thailand

Indien

USA

Singapore

UK

Japan

Germany

1981

1.2

1.6

1.7

.5

12.2

2.3

8

3.5

2006

10.3

38

14

./.

7.5

1.7

4

1.8

2015

37

32

6

4

6

0.4

4.5

0.5

Interpretation: War 1981 Singapore mit 12,2 % der größte Handelspartner, so ist es 2015 China mit 37 %, dicht gefolgt von Thailand mit 32 %! Innerhalb von zwei Jahren (2000 bis 2002) stieg der Wert der Exporte von Myanmar nach Thailand um das Zehnfache! Und warum? Weil dieses Land den überwiegenden Teil der Erdgasexporte Myanmars abnahm! Desgleichen machen sich die Exporterlöse aus dem Gasfeld bei Sittwe nach China stark bemerkbar! Die burmesischen Exporte nach Deutschland (ohne DDR!) waren 1981 dreimal so hoch wie die in die VR China. 2015 nahm dieses Land (ohne Hongkong!) siebzigmal so viel ab wie Deutschland (incl. DDR)!

Was lernen wir nun daraus? In der Wirtschaft bleibt nichts, wie es ist! Daher immer die neuesten Werte parat haben – nicht die Statistik von 2002 die nächsten zehn Jahre benutzen: Kostet nur 6.000 Kyat, so viel sollte uns unsere Gäste wert sein!

Obwohl das weniger gefragt wird, hier noch kurz die Importe. Myanmar hat eine negative Handelsbilanz, d. h. es importiert mehr als es exportiert (Importe 2001/2: 18,4 Milliarden Kyat, Exporte 2001/2: 17,1 Milliarden Kyat). Die Länder, aus denen Myanmar Waren bezieht, haben sich in den letzten zwanzig Jahren stark verändert:     

Tabelle 3: Myanmars Importe 1981 und 2006 (Anteile in Prozent)

Land

Jahr

VRChina

Thailand

Malaysia

USA

Singapore

UK

Japan

Germany

 

1981

4,5

0,3

2,5

5

8

10

43

6,4

2002

11,2

9,8

13,2

1,2

21

0,7

13

1

2006

23,6

12

7

4,2

28,2

0.3

5.3

1

2015

30.2

10.1

4.5

3.5

25

0.2

10.5

0.5

Wir sehen, dass der Anteil der drei ASEAN-Partner Thailand, Malaysia und Singapur, der 1981 knapp 11 % betrug, sich 2015 Jahre vervierfacht hat. Entsprechend verringerte sich die kombinierte Zahl Importe aus Japan, UK und Deutschland dramatisch: von knapp 60 % auf  nur noch 11 %! Bemerkenswert natürlich der Aufstieg Chinas zum wichtigsten Exporteur.

Myanmars land- und forstwirtschaftliche Produktion im internationalen Vergleich:

Reis siehe: Reis!

Andere Produkte:

Wenn wir durch die Plantagen des Landes fahren, kommen sie uns riesig vor und es man könnte den Eindruck gewinnen, dass Myanmar bei der Produktion wichtiger Tropenpflanzen eine führende Rolle spielt – dem ist nicht so. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass es sich über einen langen Zeitraum abgeschottet hat und wenig Interesse an Exporten und Importen hatte. Um einen Eindruck zu vermitteln, stelle ich im Folgenden die Daten führender Produzenten und Myanmars gegenüber.

Tabelle 4: Produktion im Vergleich  (in Mio. M.T. 2005, div. Quellen) 

Produkt

Weltgrößter  Produzent

Myanmar/Menge

Jahre

Kautschuk

Thailand/3,03 (2005)

0,195 (2015)

diverse

Tabak

PR China/3,2 (2012)

0,029 (2017)

diverse

Zuckerrohr

Brasilien/758 

11

2017

Baumwolle

Indien /6.2 (2014)

0,523 (2015)

diverse

Fischerei-erzeugnisse

PR China/74 (2013)

4,7

2013

Holz

USA: 491 Mio. cbm

27 Mio. cbm

2000

 Myanmars Bodenschätze

Ebenso wie beim Thema Reis ist auch bei den Bodenschätzen Vorsicht geboten! Man hört immer wieder das Argument: „Unser Land ist doch so reich an Bodenschätzen! Aber wir sind so arm!„. Dazu erst einmal Folgendes: Bodenschätze und Reichtum gehen nicht unbedingt Hand in Hand! Die meisten reichen Länder dieser Welt (wie z. B. die westeuropäischen und Japan) sind gerade NICHT reich an Bodenschätzen! Die USA sind eine Ausnahme: Sie sind reich und haben große Bodenschätze. Viele Länder, die über umfangreiche Mineralien verfügen (z. B. die Ölstaaten des Mittleren Ostens) sind im Vergleich zu Westeuropa arm, ebenso Russland! Von afrikanischen Staaten (DR Kongo) ganz zu schweigen!

Schauen wir uns einmal an, welche Bodenschätze das angeblich so reiche Myanmar wirklich hat:

Öl –                 Fehlanzeige, die Produktion reicht nicht einmal für den geringen Eigenbedarf – im Gegenteil: Es müssen große Mengen fertiges Benzin und  Diesel eingeführt werden, weil es                          zu wenig Raffinerien gibt!

Kohle –          gibt es kaum!

Erdgas –        hier hat Myanmar anscheinend Tat erhebliche Reserven, vor allem, wenn das neue Gasfeld vor Rakhine hält, was es verspricht. Im Vergleich zu anderen Produzenten nimmt                            sich die burmesische Gasproduktion jedoch eher bescheiden aus: Im Jahre 2001/2 produzierte Myanmar 8,9 Milliarden Kubikmeter – das ist weniger als die Hälfte der                                    deutschen (!) Produktion und nur ca. 5 % der russischen (Weltführer!)

Erze –            Ja, es gibt Kupfervorkommen in der Gegend von Monywa, Zink, Blei und Silber im Shanstaat und sicher auch anderswo, aber im internationalen Vergleich nehmen sich die                             Vorkommen eher bescheiden aus. Und die Erze unter der Erde zu haben und sie zu verkaufen, sind zwei Paar Schuhe; es gibt viele Länder, die diese Metalle unter viel                                         günstigeren Bedingungen produzieren.

„Aber was ist mit den Edelsteinen von Mogok und der Jade von Phakant?“, wird manch einer einwerfen! Die gibt es natürlich, aber wie wir oben gesehen haben, sind sie im gesamtwirtschaftlichen Zusammenhang eher eine zu vernachlässigende Größe. Trotz des regelmäßig stattfindenden Gem Emporiums trugen die Erlöse aus den Versteigerungen von Edelsteinen und Perlen 2001/2 nicht einmal ein Prozent zu den Exporteinkünften Myanmars bei! Allerdings bleibt zu berücksichtigen, dass vermutlich der größte Teil dieser Schätze auf dem Schwarzmarkt landet und nicht in der Statistik auftaucht. Und das ganze Gold, das wir auf die Buddhastatuen kleben? O. K., Myanmar produzierte 2001/02 ca. 130 Kilogramm Gold – aber Südafrika, der größte Goldproduzent der Welt, knapp 400 Tonnen: Das sind 400.000 Kilogramm!

Was sagen uns diese Zahlen? Dass wir alles kritisch hinterfragen müssen und nicht einfach das nachplappern, was uns andere – aus welchen Gründen auch immer – erzählen! Die Zahlen stehen allen zur Verfügung, man muss nur noch nachschlagen!

Der Energiesektor

Eine Frage, die man oft von Kunden hört, lautet: „Woraus produziert Myanmar seinen Strom?„. Wir kennen alle die Probleme mit der Stromversorgung (powercut) in diesem Land. Zuerst einmal: Stromerzeugung wird in Kilowattstunden gemessen. Und was ist nun eine Kilowattstunde (Abkürzung: Kwh)? Schwierig zu erklären, aber: Kilowatt bedeutet 1000 Watt, eine 100-Watt-Glühbirne verbraucht demnach in zehn Stunden ein Kilowatt. Und was ist eine Terawattstunde (s. u.)? Eine Milliarde Kilowattstunden!

Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass in Myanmar viel zu wenig Strom erzeugt wird, die Nachfrage übersteigt den Bedarf bei weitem. Einen Eindruck von den Verhältnissen zeigt nachstehende Tabelle:

Tabelle 5: Stromerzeugung ausgewählter Stromproduzenten 2016 (in Terawattstunden, Quelle: Wiki)

China 2016

Deutschland, 2016

Myanmar, 2015

zum Vergleich: AKW* Emsland

6.142.000

648.400

14.156

ca. 11.000

*Atomkraftwerk

Interpretation: Die burmesische Stromproduktion beträgt etwa zwei (!) Prozent der deutschen, diese wiederum nur ca. ein Zehntel der Produktion Chinas, des größten Erzeugers! Allein das deutsche Atomkraftwerk Emsland (Niedersachsen) produziert fast so viel Energie wie alle burmesischen Kraftwerke zusammen!

Nun ist es aber nicht so, dass die burmesische Energieproduktion stagniert. Nein, sie hat in den letzten 20 Jahren um das Vierfache zugelegt – 1995/96 wurde nicht einmal ein Viertel des Stromes erzeugt, der 2014/15 zur Verfügung stand. Aber der Energiebedarf ist auch stark angestiegen: Denken wir nur an all die neuen elektrischen Geräte wie Aircon, Fernseher, Kühlschranke usw., die heute z. T. selbst in den Haushalten einfacher Leute stehen. Um den ständig steigenden Bedarf zu befriedigen, müssten erhebliche zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden. Produzierte Myanmar 2001 nur ein Prozent der deutschen Erzeugung, so waren es 2015 bereits 2 %.

Wir wissen alles, welch großen Wert unsere Kunden umweltpolitischen Themen beimessen. Immerhin weist Myanmar zumindest in dieser Hinsicht eine positive Bilanz auf, wie nachstehende Tabelle zeigt.

Tabelle 6: Stromerzeugung in Myanmar sortiert nach Herkunft 2005/6 (obere Zeile) bzw. 2014/15 (untere Zeile) – (in Mio. Kwh!)

Erdgas

Hydel

Andere

total

Yangon

Lawpita

Andere

2.398

3.000

665

6.063

1.954

1.487

2.622

4.977

8.828

350

14.156

3.776

1.440

8.941

Mehr als 60 % des Stroms wurde 2007/8 aus Wasserkraft erzeugt, 35 % aus Erdgas, beides relativ saubere Energiequellen. Der Rest kam aus anderen Quellen (z. B. Diesel). Bemerkenswert: Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Stromproduktion geht durch das veraltete Leitungsnetz verloren!  

Verkehr

Zuerst einmal das Positive: Eisenbahn und Binnenschifffahrt gelten allgemein als die umweltfreundlichsten Verkehrsmittel – sie können große Mengen an Gütern und Personen mit relativ geringem Energieaufwand (Treibstoff wie Benzin, Diesel) transportieren. Beim Personentransport liegt die Bahn (noch!) weit vor dem Straßenverkehr, aber das wird sich mit zunehmender Motorisierung ändern. Beim Gütertransport (gerechnet in Fracht-Tonnen-Meilen) dagegen ist die Vorrangstellung der Eisenbahn wohl noch auf lange Zeit unangefochten! 

Transportbilanz Myanmars (in 1000 Fracht-Tonnen-Meilen) 2013/14 und 2017/18

 

Eisenbahn

Staatl. Binnenschiffahrt

Privater Straßentransport

Luftverkehr

gesamt

515.010

421.198

307.843

63.713

4.165.481

23.734.145

197

625

4.988.531

24.219.681

Wie man sieht, spielen Eisenbahn und Binnenschifffahrt nur noch eine sehr untergeordnete Rolle in der Transportbilanz. 

Das Eisenbahnnetz Myanmars umfasste 2001/2 etwas mehr als 6.000 Kilometer (route mileage!) und wird stark ausgebaut (das Netz des halb so großen Deutschlands umfasst 40.000 km!). Mehr als ein Drittel dieser Strecke kamen nach 1980/1 hinzu – allerdings oftmals in verkehrsarmen Gegenden (Yoma Beltway, Shan State)! Leider ist die Eisenbahn nicht sehr leistungsfähig. Das Schmalspur-Streckennetz ist veraltet und lässt nur geringe Geschwindigkeiten zu. Der weitaus größte Teil des Netzes ist eingleisig. Auch der Fahrzeugpark ist veraltet; es gibt bisher keine elektrifizierten Strecken.

Das Straßennetz Myanmars umfasste 2014/15 knapp 40.000 km; etwas mehr als die Hälfte davon ist asphaltiert. Nur ein geringer Teil ist mehr als zweispurig. Derzeit ist die Regierung bemüht, seine Qualität zu verbessern (Ausbau des Highways Yangon-Mandalay u. a.). Bemerkenswert sind die Brückenbaumaßnahmen: Gab es bis Mitte der 90er-Jahre z. B. nur eine Brücke über den mächtigen Ayeyarwady und seine Nebenflüsse, so waren es zehn Jahre später deren zehn! Diese Baumaßnahmen betreffen nicht nur den Ayeyarwady – nein, auch anderenorts (Thanlwin, Rakhine State) wurden zahlreiche neue Brücken eröffnet.

Die Gesamtzahl der Fahrzeuge hat sich in den letzten 20 Jahren in etwa vervierfacht und lag 2014/15 bei 700.000, davon mehr als die Hälfte Pkw. Von Letzteren sind fast 70 % in Yangon zugelassen. Was anhand der Staus dort mehr als deutlich wird. Inzwischen hat die generelle Motorisierung auch die anderen Landesteile erfasst, sodass 2014/15 der Anteil Yangons unter 15 % gesunken ist. Ein Problem stellt die Versorgung der ständig wachsenden Fahrzeugflotte mit Treibstoff dar. Durch den starken Anstieg der Fahrzeugzahlen ist die Regierung gezwungen, in großem Maße Erdöl und Benzin einzuführen. Das unsinnige System der Subventionierung wurde inzwischen weitgehend revidiert. Es sollte (mit Ausnahme des öffentlichen Nahverkehrs) komplett abgeschafft werden. Benzin ist im internationalen Vergleich noch billig – ein Liter kostete Anfang 2019 ca. 60 Euro Cent. In Deutschland mehr als das Doppelte (Stand Mai 2019)! Auch in Thailand ist das Benzin teurer als in Myanmar.

Da Myanmar über erhebliche Erdgasreserven verfügt, hat die Regierung damit begonnen, die Fahrzeuge von Benzin- bzw. Dieselantrieb auf Flüssiggasantrieb (CNG = compressed natural gas) umzustellen, um die starke Abhängigkeit von Treibstoffimporten zu verringern. Allerdings sind die Kosten für die Umstellung nicht gering (über 1.000 USD pro Auto). Es fragt sich, ob die überwiegend veralteten Transportmittel eine solche Investition überhaupt noch lohnen. Zudem müsste ein entsprechendes Tankstellennetz aufgebaut werden, was erhebliche Mittel erfordert. Die Regierung hatte das CNG für einige Zeit stark subventioniert, um die Autofahrer zum ‚Umsteigen‘ zu bewegen. Im Sommer 2007 wurde der Preis angepasst – was kein unerheblicher Grund für die Unruhen in jenem Jahr war.

Das Flugnetz wurde in den letzten Jahren stark ausgebaut. Durch die neuen Fluggesellschaften (zeitweise operierten in Myanmar elf private Airlines – bei einem Passagieraufkommen von 1,7 Mio. Passagieren 2014-15) hat sich das Angebot (Maschinen, Service und Flugdichte) sehr verbessert. Auch wenn es noch Engpässe gibt. Inzwischen haben etliche Veranstalter (z. B. Asian Wings und der frühere Platzhirsch Air Bagan) den Betrieb eingestellt. Da die Flugpreise in Myanmar staatlich kontrolliert werden, liegt das Preisniveau leider immer noch erheblich über dem anderer Länder.

Einnahmen des Staates

Und wie finanziert nun der Staat seine Ausgaben? Woher kommt das Geld für die Einfuhr von Treibstoffen und die ganzen importierten Waren? Dazu müssen wir wieder in die Statistik schauen: Kapitel XVI informiert uns über Einnahmen und Ausgaben des Staates. Zuerst einmal können wir feststellen, dass sie nach der Liberalisierung der Wirtschaft stark angestiegen sind. Allerdings ist die Inflation ein nicht zu vernachlässigender Faktor: Offiziellen Angaben zufolge betrug sie 2017 5 %!

Tabelle 8: Herkunft der Einnahmen des Staates 2014/14 (in Millionen Kyat)

Steuern und Zölle

Gewinne staatlicher

Betriebe

Ministerien u.

Departments

Ausländ. Hilfe usw.

4.458.778

745.628

586.713

28.877

Interpretation: Die größten Einnahmequellen des Staates 2014/15 waren Steuern und Zölle (76,1 %) sowie die Einnahmen der staatlichen Betriebe (12,7 %). Den Löwenanteil des Restes steuerten diverse Ministerien und Departments bei.

Tabelle 9: bedeutende Steuern u. Zölle (in % der gesamten Staatseinnahmen) 2013/14

Verbrauchssteuern

Einkommenssteuern

Zölle

Lotteriesteuer

34.9

30.7

6.2

0,5

Auffallend ist der Anstieg der Einkommenssteuern von 10,3 (2010/11) auf mehr als 30 %. Das spricht sowohl für eine bessere Erfassung der Steuerpflichtigen als auch für eine erfolgreichere Eintreibung dieser Steuerschulden. Doch nach wie vor zahlen in Myanmar nur wenige Leute Steuern auf ihr Einkommen! Auch die Superreichen des Landes entziehen sich oft ihrer Steuerpflicht – mit Rückendeckung von ganz oben. Man hört immer wieder Beschwerden über schlechte Infrastruktur, zu geringe Bezahlung von Beamten usw. Das stimmt, aber wo soll das Geld denn herkommen, wenn keiner Steuern zahlt? In diesem Zusammenhang spielt auch das Thema Korruption eine wichtige Rolle. Die Gehälter der Staatsbediensteten sind zwar in den letzten Jahren angestiegen, aber immer noch lächerlich gering. Man geht davon aus, dass sie sich anderweitig Einnahmen verschaffen: Die Lehrer geben teure Nachhilfestunden, die Polizisten plündern die Autofahrer aus usw. usf. So bekommt am Ende doch jeder das, was er zum Leben braucht.