Umwelt - Verkehr

Alltag auf der Mahabandoola Street - im Hintergrund die Sule-Pagode

Beim Feinstaub sieht es in Yangon schon  schlechter aus. In der Downtown überschreitet er die von der WHO gesetzten Limits um ca. 60 %. Der Verkehr ist ein wichtiger Emittent und durch die stark zunehmende Motorisierung wird sich dies in naher Zukunft noch verschlimmern. Auch scheint mir das Problem nicht auf die Downtown beschränkt; ich habe mehr als zwanzig Jahre in einem Vorstadtbezirk gelebt, ca. 10 km vom Stadtzentrum entfernt. Aber wenn ich einen Blick auf meine Fensterbank warf, kamen mir so meine Zweifel über die Luftqualität an meinem früheren Wohnort. Ein Freund von mir bezeichnete die Millionen-Metropole Yangon bis in das erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts als ein ‚Paradies für Autofahrer’. Der Individualverkehr auf den Straßen entsprach nach meiner Erinnerung in etwa dem im Deutschland der 50er-Jahre. Der Grund dafür lag in den für Normalverdiener unerschwinglichen Autopreisen. Ein 25 Jahre alter Toyota Corolla kostete die stolze Summe von 20.000 US$, ein Mitsubishi Pajero mehr als das Fünffache davon. Wenn man den Burmesen erzählte, dass solch ein Fahrzeug z. B. in Deutschland nicht mehr als den Schrottwert erbrachte, stieß man auf ungläubiges Staunen. Das hat sich nach der massiven Senkung der Einfuhrzölle für Auto im Jahre 2011/12 grundlegend geändert. Heutzutage kann man einen neuen Kleinwagen aus chinesischer Produktion für Kyat im Gegenwert von weniger als 5.000 US § kaufen.

Busse aus den 30er-Jahren

 Die früher das Straßenbild dominieren Lay Bein und Chevrolet/Bedford-Busse sind in Yangon nicht mehr zu sehen. Die dreirädrigen Fahrzeuge schon viel länger. Von Abgasreinigung und ähnlichen Errungenschaften hat man in Myanmar noch nicht gehört. Das rücksichtslose Verhalten vieler Verkehrsteilnehmer (s.a.a.O.) verschärft das Problem zusätzlich. Anscheinend hat man sich noch nicht daran gewöhnt, dass Autos erheblich schneller als Ochsenkarren sind …  

Lay Bein - in Kooperation mit MAZDA Motors im Lande gebaut