Schon die alten Griechen wussten angeblich von der Existenz des Landes. Marco Polo berichtete von einem Reich Mien (Myanmar!) mit goldenen und silbernen Türmen. Nach Vasco da Gamas Fahrt nach Indien (1489) werden die Berichte konkreter. Zu den ersten Europäern, die über Burma berichteten, zählt der Venezianer Gasparo Balbi. Bereits damals scheint es das Image eines Märchenlandes gehabt zu haben. Wenn man den ‚großen‘ Geschichtsschreibern wie Harvey (History of Burma) Glauben schenken darf, lachte sich Nandabayin, der König des Pegu-Reiches, angeblich zu Tode. Und wieso? Als er von Balbi erfuhr, dass Venedig eine Republik ohne König sei, bekam er einen Lachanfall, den er nicht überlebte. Mein Freund, der Birmanist Jacques Leider, gibt allerdings zu bedenken, dass Balbi Pegu spätestens 1585 verlassen habe, Nandabayin jedoch erst 1599 starb. Entweder hatte der König eine extrem lange Leitung oder die Geschichte stimmt nicht. Bereits Ende des 16. Jahrhunderts waren die Portugiesen eine feste Größe in Asien. Felipe de Brito schwang sich gar zum Herrn über Syriam auf, allerdings war seine Herrschaft recht kurzlebig. Doch Burma geriet mehr und mehr in den Strudel der europäischen Rivalität in Asien. 1826 verlor das burmesische Reich seine Besitzungen in Manipur, Assam, Arakan und Tenasserim an die Briten. 1852 folgte die Provinz Pegu und 1885 war das ganze Land als Teil von Indien britische Kolonie geworden. Erst 1948 erlangte es seine Unabhängigkeit wieder.