Vorwort
Burma – auch Birma oder Myanmar genannt. Das tollste Land der Welt, wenn du mich fragst. Mit einer großen landschaftlichen Vielfalt und einer reichen Geschichte. Und etwa 55 Millionen umwerfend freundlichen Menschen, die mehr als 80 Sprachen sprechen. Mit einer kulturellen und religiösen Diversität (hier seien lediglich Buddhismus, Islam und Christentum genannt) , die auf der Welt ihresgleichen sucht. Seitdem ich 1977 erstmals dort war, hatte ich nur einen Wunsch: Ich wollte eines Tages in Burma leben! Es dauerte fast zwei Jahrzehnte, bis sich mein Traum erfüllte. Nun lebe ich schon fünfundzwanzig Jahre hier und an meiner Einschätzung hat sich nichts geändert. Egal, ob zu sozialistischem Zeiten, während der Militärdiktatur oder seit der Demokratisierung – Burma blieb Burma! Diese Website heißt ‚Old Burma Hand‘: Das bezeichnet im Englischen jemanden, der viele Kenntnisse über ein Thema hat. Und das kann ich von mir wohl mit Fug und Recht behaupten, so weit es Burma angeht. Ein Ergebnis meiner Begeisterung für dieses Land sind die fünf Bücher, die ich bisher darüber veröffentlicht habe. Das sechste (40 Jahre in Burma) ist schon in Arbeit, auf dieser Website findest du Auszüge daraus.
Natürlich ist schon viel über meine Wahlheimat geschrieben worden, vor allem seit der Öffnung des Landes. Bei allem gebotenen Respekt und der Anerkennung der Leistung dieser Autoren handelt es sich jedoch meist um Landesfremde, die das alltägliche Leben in all seinen Facetten nicht so gut kennen wie ich. Ich halte es weiterhin für einen großen Vorteil, dass ich die Landessprache in Wort und Schrift beherrsche. Wenn ich mir auch wünschte, besser Burmesisch zu sprechen, als ich es tue … Ich habe fünfundzwanzig Jahre unter den Landeskindern gelebt und viele Freunde hier gewonnen. Dank meiner Heirat mit einer Einheimischen habe ich darüber hinaus interessante Einblicke in das Familienleben erhalten.
Durch meine Beschäftigung mit der burmesischen Kultur, vornehmlich dem traditionellen Marionettentheater des Landes, lernte ich viele Schriftsteller und andere Intellektuelle kennen, von denen ich viel über Myanmar erfuhr. Darüber hinaus leitete ich hier jahrzehntelang Reisen und bin dabei sehr weit herumgekommen: Zwischen Putao im Norden und Kawthaung im Süden ist mir nichts fremd. Ebenso wenig wie zwischen Sittwe im Westen und Maingla im Osten.
Pyin Oo Lwin, im Januar 2021
Axel Bruns